Ingolstädter Literaturtage 2010

literaturtage_2010a

literaturtage_2010a

22. April 2010 – Als langjährige ARD-Korrespondentin in Afrika versteht es Birgit Virnich, ihre Erlebnisse auf dem schwarzen Kontinent in spannenden Reportagen zu erzählen. Bei den Ingolstädter Literaturtagen las sie aus ihrem Buch „Ein Fahrrad für die Flussgötter“. Darin schildert die Journalistin und Schriftstellerin in ausgewählten Reportagen das Leben von Afrikanern, die der Armut und Perspektivlosigkeit trotzen: Ehemalige Kindersoldaten, Ausgestoßene, Menschen aus dem Kongo, Liberia oder Ruanda, die teilweise Unfassbares erlebt haben und sich auf ihrem Weg zurück ins Leben befinden.

Birgit Virnich bei den Ingolstädter LiteraturtagenIn die Vorlesung baute Virnich immer wieder Filmausschnitte aus ihren Beiträgen ein, die sie für die ARD in Afrika gedreht hatte. Im Gespräch mit dem Publikum betonte sie, dass man den Menschen dort auf Augenhöhe begegnen müsse: „Der karitative Blick, den wir oft auf Afrika werfen, ist nicht gut“. Viele Menschen dort würden ihr Leben selbst in die Hand nehmen.

Zum Schwerpunktthema der Literaturtage verteilte die Amnesty-Ortsgruppe Informationsmaterial, beispielsweise über Umweltverschmutzungen internationaler Konzerne im Niger-Delta. Außerdem konnten die Besucher für Patrick Okorafor unterschreiben, der seit fast 15 Jahren zu Unrecht in Nigeria inhaftiert ist.

Birgit Virnich unterschreibt für Patrick Okorafor

Birgit Virnich las aus ihrem Buch „Ein Fahrrad für die
Flussgötter“ (oben)
und unterschrieb nach der Lesung auf
der Petitionsliste für Patrick Okorafor (unten).

Stefanie Gercke  bei den Ingolstädter LiteraturtagenBereits bei der Auftaktveranstaltung am 9. April war die Ortsgruppe mit einem Infostand in der Harderbastei vertreten. Dort las die Schriftstellerin Stefanie Gercke aus ihrem 2009 erschienenen Roman „Schwarzes Herz“. Sie kennt Afrika schon seit ihren ersten Lebensjahren: Gercke wurde als erstes weißes Kind auf einer Insel des Bissau-Archipels vor der westafrikanischen Küste geboren. In dem Buch erzählt sie die Geschichte einer Fernsehjournalistin im Südafrika der Post-Apartheid-Zeit. Diese sieht sich Vorwürfen gegen ihre Familie aus der Vergangenheit konfrontiert und will Licht ins Dunkel bringen.


Stefanie Gercke unterschreibt für Patrick Okorafor

Stefanie Gercke bei der Vorlesung (oben) und beim
 Unterschreiben
für Patrick Okorafor (unten).

literaturtage_2010c

Die Amnesty-Gruppe informierte zum Thema
Menschenrechte in Afrika.