Mit einem Fest auf dem Rathausplatz feierte die Ingolstädter Amnesty-International-Gruppe ihr 40-jähriges Bestehen. Im April 1976 wurde Amnesty Ingolstadt u.a. von einem evangelischen Pfarrer, einem Chemiefacharbeiter, einem Lokomotivführer und Schülern im Gemeindesaal von St. Lukas gegründet. Seitdem haben die Ai-ler in unzähligen Aktionen auf Menschenrechtsverletzungen in aller Welt aufmerksam gemacht. Kampf gegen Todesstrafe und Folter, für Meinungs- und Medienfreiheit, Frauenrechte und strenge Waffenkontrolle sind nur einige der Beispiele.
Am Amnesty-Stand lagen Petitionen aus u.a. für Su Changlan aus Foshan, der chinesischen Partnerstadt von Ingolstadt. Der 44-jährigen ehemaligen Lehrerin Su Changlan drohen wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte, gegen Kinderhandel und für Demokratie 15 Jahre Haft. Wie berichtet, setzte sich der Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl bei seinem Besuch in Foshan vor kurzem für sie ein. Allerdings zunächst ohne Erfolg. Umso wichtiger ist der nachhaltige Einsatz für Frau Changlan.
Der jüngste spektakuläre Fall, den die Gruppe betreute, war der des weißrussischen Oppositionspolitikers Nikolai Statkevich, der durch vielseitiges Engagement 2015 vorzeitig aus der Lagerhaft freikommen konnte.
Die Livemusik bei der Feier kam von Schülern, Lehrern und Studenten. Die Gebrüder-Asam-Mittelschule tritt mit zwei Formationen auf, den „Asam Sisters“ um die Sängerin Marie Kellermann und der Lehrerband „Gams“ mit den Sängerinnen Caro Lindner und Antonia Grau. Dazu das Jazztrio „Jazz please“ mit Josef Heinl, Julian Wiercinski und Simon Leininger vom Reuchlin-Gymnasium.