Unter dem Motto „Menschenrechte im Angesicht der Flucht” fand wieder die jährliche Matinee zum Tag der Menschenrechte im Stadttheater Ingolstadt statt. Gastredner war diesmal Islamwissenschaftler Milad Karimi von der Universität Münster sein. Er kam selbst im Alter von 13 Jahren mit seinen Eltern als Flüchtling aus Afghanistan und konnte kein Wort Deutsch. Heute lehrt er an der Universität Münster Islamische Philosophie und Mystik.
In seinem Vortrag behandelte er die Themen “Flucht” und “Heimat”. “Mensch sein heißt, flüchten zu dürfen”, sagte er. Der Mensch flüchte “nicht aus der Heimat, sondern aus der Bedrohung”. Er selbst würde Afghanistan niemals als seine Heimat ansehen, auch Deutschland, dem er sehr viel zu verdanken habe, nicht. “Heimat, das ist kein Ort.” Heimat sei vielmehr, wenn etwas Gutes gelingt. “Wenn ich meiner Frau in die Augen sehen, meinen Sohn tragen kann.” Dies sei für ihn “wahre Heimat”.