Die Briefe gegen das Vergessen befassen sich im Juli mit einem Fall aus der Ingolstädter Partnerstadt Foshan im Südosten Chinas. Dort wurde am 3. Dezember 2014 die Inhaftierung der chinesischen Frauenrechtlerin Su Changlan offiziell registriert und noch am selben Tag Anklage gegen sie wegen “Anstiftung zum Umsturz” erhoben. Gemäß dem chinesischen Strafgesetz droht ihr bei einem Schuldspruch eine lebenslange Haftstrafe. Allem Anschein nach steht die gegen sie erhobene Anklage in Verbindung mit ihrem Einsatz als Frauenrechtlerin und mit Online-Beiträgen, in denen sie sich im September 2014 solidarisch mit den Protesten in Hongkong gezeigt hatte, die mehr Demokratie forderten. Seitdem Su Changlan im Oktober 2014 von Polizeikräften festgenommen wurde, erhält ihre Familie trotz wiederholter Anträge keine Erlaubnis, sie in der Haft zu besuchen. Das erste und bisher einzige Treffen mit ihrem Rechtsbeistand fand im Mai 2015 statt.
Su Changlan ist eine bekannte Aktivistin in Südchina. In den vergangenen Jahren hat sie sich insbesondere für Frauen- und Kinderrechte eingesetzt, dabei ging es um Kinderhandel, Kinderbräute, Familienplanung und Gewalt gegen Frauen im Zusammenhang mit der Ein-Kind-Politik. Darüber hinaus setzt sie sich für die Rechte der Kinder von Migranten, Landrechte, Demokratie und gegen rechtswidrige Zwangsräumungen ein. Su Changlan war gezwungen, ihre Arbeit als Lehrerin zu beenden und ist in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen ihres friedlichen Aktivismus inhaftiert worden.
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Briefe gegen das Vergessen im Juli 2015: Freilassung von Su Changlan