Der Schriftsteller Gert Heidenreich warnt vor einer Bedrohung demokratischer Grundwerte durch politisches Desinteresse und Bildungsverlust. Das betonte er bei der diesjährigen Matinee zum Tag der Menschenrechte im Stadttheater Ingolstadt. Er forderte, die Ideale von Aufklärung und Vernunft hochzuhalten in Zeiten, in denen Rechtspopulisten einerseits und religiöse Fanatiker andererseits um die Deutungshoheit kämpfen.
Diesen Gruppen spiele es in die Hände, wenn Verfehlungen von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu einem Verfall “sittlicher Grundbedingungen” führen. Wenn junge Leute in den Krieg zögen, wie derzeit bei der Terrororganisation Islamischer Staat, dann sei es nicht gelungen, so Heidenreich, “die rationalen und bewährten Grundsätze einer freiheitlichen und friedlichen Gesellschaft als kostbar und lebensnotwendig zu vermitteln.”
Diesen Fehlentwicklungen sei auch nicht mit militärischen Interventionen des Westens zu begegnen: “Wie kann man nur glauben, dass eine derartige Totschlagreaktion auf die Blutgier des IS die Attraktivität und Vorbildlichkeit des westlichen Demokratiemodells steigert”, fragte der Schriftsteller vor diesem Hintergrund.
Heidenreich plädierte daher für das Ideal des “gebildeten, entscheidungsfähigen Bürgers. Die Idee weltweit gültiger Menschenrechte”. Vor allem die Jugend müsse vor diesem Hintergrund durch Allgemeinbildung und ein kritisches Bewusstsein gegen religiösen Fanatismus oder Rechtspopulismus immunisiert werden. Mit Aufklärung gegen Irreführung: Wir schaffen das”, ist sich der Autor sicher.
Filmvorführungen im Audi Forum Ingolstadt
Im Rahmen der Matinee zum Tag der Menschenrechte finden noch Filmvorführungen im Audi Forum Ingolstadt statt: